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"Nach einem erfolgreichen Leben ganz edel in die Ewigkeit"

Statt traditioneller Fabrik-Modelle: Der Trierer Künstler und  Diplom-Architekt Gregor Darius Haiduk entwirft und fertigt ungewöhnliche Designer-Särge


Schwarzes Objekt mit spitzen Winkeln und Kanten - Seinen Sarg (unser Foto) hat Gregor Darius Haiduk auch schon zu Hause stehen. "Die Meisten vermuten das Fussende an der falschen Seite", amüsiert sich Haiduk, Der Kopf ruht bei diesem Sarg-Modell, das so ein bisschen wie Batmans Raketenauto aussieht, vorne links.

Wer einmal Kunde bei Ihm war, kommt nie wieder. Ein Alptraum für jeden Geschäftsmann. Alltag dagegen für Gregor Darius Haiduk in  Trier: Der 33-jährige Diplom-Architekt ist Sarg-Designer.  

Seine Objekte haben geometrisch strenge, fast schon skulpturenhafte Formen und zeichnen sich durch hochwertiges Holz, edle Stoffe und geschmackvolle Farben aus. Zwei Exponate und fünf etwa schuhkartongrosse Modelle stehen in seinem kleinen Laden mit grosser Schaufensterfront, einem Geschäft in der Karl-Marx Strasse zwischen "Haarstudio Bernd" und dem "Lebensmittel-Profiverteiler Eier-Nudeln-Brot". Sarg-Designer Gregor  Darius residiert mitten in der Trierer Innenstadt.

"Wenn ich auf die Scheibe nicht ganz provokativ Särge geschrieben hätte, würde es keiner merken", vermutet der 33-jährige Künstler. Aber die, die im Schaufenster die Designer-Modelle entdecken, bleiben meist interessiert stehen. "Einmal in der Woche muss ich die Glasfront abwischen, weil sich die Leute hier wirklich die Nase platt drücken", erzählt Gregor Darius Haiduk amüsiert. Von Kopf bis Fuss in Schwarz gekleidet steht er vor seiner Galerie, wie Haiduk das gut 40 Quadratmeter grosse Ladenlokal mit winzigem Atelier im Hinterzimmer liebevoll nennt, und schaut stolz auf seine Kunstwerke. "Es gibt immer eine Marktlücke." Diesen Tip hatte der Experte vom Arbeitsamt in Trier dem Nachwuchs-Architekten Haiduk vor drei Jahren, am Ende des Seminars "kaufmännisches Betriebsmanagment", mit auf den Weg gegeben. 

Der junge Wilde mit den raspelkurzen, wasserstoffblonden Haaren hat Freude am Gestalten, am Formen. Er liebt handwerkliche Arbeit. Noch als Architektur-Student an der Fachhochschule in Trier absolvierte Haiduk drei Monate "Praxis am Bau" in einer Schreinerei. Den Nachwuchs-Architekten fasziniert der Umgang mit Holz: "Es ist schön, wenn ich am Abend in den Händen halte, was ich den Tag über geschaffen habe." Eine Erfahrung, die seinen weiteren Berufsweg prägen sollte. Mit dem Diplom in der Tasche machte er sich auf die Suche nach eben jener Marktlücke in seiner Branche, von der der Seminarleiter beim Arbeitsamt gesprochen hatte. Eine Studienreise nach Ägypten brachte Haiduk seinem künftigen Beruf ein ganzes Stück näher. Die Sarkophage der Pharaonen zogen ihn in ihren Bann. "Seither ist ein Sarg für mich mehr als ein Behältnis, das bestimmten Normen entsprechen soll", erklärt der Architekt. "Ein Sarg ist das letzte Zimmer des Menschen, das dementsprechend auch individuell gestaltet sein sollte." Seit der Ägypten-Reise widmet er sich nicht mehr irgendwelchen Haus-Grundrissen, sondern entwirft ausgefallene Särge. "Eine durchgeknallte Idee", gibt er zu.

Ins Visier genommen hatte er dabei die üblichen "Schreiner-Särge von der Stange", die sich bestenfalls durch Griffe, Holz, Farbe oder Zierleisten voneinander unterscheiden. "Ich dagegen sprenge die traditionelle, meist zwölf-eckige Sargform. Alles ist möglich." Beim Gestalten seiner "Objekte" hat sich Haiduk völlig vom konventionellen Angebot der Bestattungs-Branche gelöst. Lediglich das Material ist dasselbe geblieben. Auch Haiduk verwendet vorrangig Holz, da Särge entsprechend den überall gültigen Friedhofsbestimmungen biologisch abbaubar sein müssen. Das einzige berufliche Korsett für Sarg-Designer Haiduk: Auch das ungewönlichste "Objekt", wie der Künstler seine Särge nennt, muss noch in das ausgehobene Standard-Grabloch (220 auf 90 Zentimeter) deutscher Fiedhöfe passen. So ungewöhnlich wie die gestalterischen Objekte seiner künftigen Firma sein würden, so wenig berufliche Orientierungspunkte gab es zunächst für den Trierer Künstler. "Mir war schnell klar, dass ich alles von A bis Z in Eigenregie entwerfen, fertigen und vermarkten müsste", erinnert sich der 33-Jährige an die Anfänge seines Geschäfts. In der Regel ist jeder Auftrag ein Einzelentwurf. Einen Katalog, aus dem sich Interessenten einen modisch gestylten Sarg aussuchen können, findet der Kunde in dem Trierer Atelier nicht. Seine Vorgehensweise ist also durchaus vergleichbar mit der Arbeit eines Architekten. "Der zieht ja auch nicht einen fertigen Plan aus der Schublade, sondern braucht Zeit, um sich Gedanken zu machen und Entwürfe zu zeichnen", erläutert Haiduk. Deshalb sei es wichtig für seine Kunden, dass sie sich schon zu Lebzeiten überlegen, ob sie ihre letzte Reise in einem "Rolls-Royce" oder einem "VW" antreten, gibt Haiduk zu bedenken. "Das Alter meiner Sarg-Käufer beginnt bei 35", erzählt er von seiner ungewöhnlichen Kundschaft. Praktisch keiner der Käufer stehe am statistischen Ende seines Lebenswegs. Bei den Senioren seien modische Särge längst nicht so gefragt. "Da bewegt sich diesbezüglich nix mehr", das ist zumindest Haiduks Erfahrung. Seine Kunden seien aber keineswegs nur Leute aus dem Raum Trier, sondern eher aus Köln, Düsseldorf, Dortmund und Frankfurt, umreisst der kreative Firmenchef sein Einzugsgebiet.

20 seiner Mode-Särge hat der Trierer bis jetzt verkauft. Und das zu Preisen, für die schon ein guter Gebrauchtwagen zu haben ist. 10 000 bis 15 000 Mark muss ein Sarg-Liebhaber hinblättern. Gemeinsam mit dem Auftraggeber wird dann die exklusive "Bleibe für die Ewigkeit" entworfen. "Selbst wenn jemand einen Sarg in Pink haben möchte - warum nicht?" Wie gesagt: Alles ist möglich. Der Trierer fragt seine Kundschaft nicht, wo sie ihren ganz persönlichen Sarg später aufbewahren. aber er vermutet, dass mancher aus seiner betuchten Klientel sich zuhause, neben Arbeitszimmer und Bibliotek, dann auch einen "Sarg-Raum" leistet. Er schliesst allerdings nicht aus, dass das teure Stück bei einigen in der guten Stube oder im Schlafzimmer als Kunst-Objekt aufgebaut wird. Doch an eines mag der aus dem Niederrheinischen stammende Haiduk nicht denken: Dass seine Käufer den Sarg daheim möglicherweise schon mal "einliegen".

"Ich weiss bis jetzt nicht, wie eine Trauergemeinde auf meine Mode-Särge reagiert", gesteht er ein. "Meine Designer-Stücke sind alle noch in Lauerstellung." Wenn sein erstes Objekt zu Grabe getragen wird, will er auf jeden Fall dabei sein: Der Künstler Haiduk muss schliesslich wissen, wie sein Werk beim Publikum ankommt. 

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"Der letzte Wohnraum"

Urnen des Trierer Designers Gregor Darius Haiduk stroßen auf rege Nachfrage

Wenn Sie demnächst von Angehörigen nach Urnen aus Edelholz gefragt werden, wundern Sie sich nicht. Dank unermüdlicher Vertriebstätigkeit und viel Mundpropaganda sind die Urnen des Trierer Designers Gregor Darius Haiduk innerhalb und ausßerhalb der Bestatterbranche vielen Leuten ein Begriff.

Seit gut einem Jahr entwirft, produziert und vertreibt der 32jährige Diplom-Ingenieur seine Sarg und Urnen Kollektion. Die Resonanz auf die Särge läßt allerdings zu wünschen übrig. Särge seien eher schwer zu verkaufen, meint Haiduk, der allwöchentlich ein bis zwei Tage in Deutschland unterwegs ist, um seine Produkte anzubieten. Viele Bestatter seien in der Vergangenheit auf sogenannten Designersärgen "sitzengeblieben". Dafür läuft's bei den urnen um so besser.

Eigene Form

Haikduk verwendet besondere Hölzer, Edelstahl und andere edle Materialien für die Urnen. Bei der Gestaltung läßt er siche vom Auftraggeber inspirieren. "Jeder Mensch hat eine eigene Form, eigene Züge und eigene körperliche Linien. Alle Impulse des menschlichen Daseins summieren sich, und in der persönlichen Auseinandersetzung mit meinem Kunden setze ich diese einzelnen Akzente zusammen und entwerfe daraus eine entsprechende Form – eine Urne", erläutert er. Diese Arbeitsweise läßt nur einen wichtigen Rückschluss zu: Haidukt Produkte sind zwar für die letzte Ruhe bestimmt, seine Kunden allerdings haben dieses Stadium in aller Regel noch nicht erreicht. "Ich sehe meine Prudukte zunächst einmal als Objekte an", erklärt Haiduk, warum Urnen oder auch Särge als Skulpturen durchaus schon zu Lebzeiten brauchbar sein können. Der eigenwillige Designer, den eine Ägyptenreise zu den Themen Tod und Bestattung brachte, hat in Trier Architektur studiert. Und so ist seine aktuelle Kollektion nicht allein dazu angetan, die Wohnzimmer kunstsinniger Zeitgenossen zu schmücken, sondern soll zugleich "als letzter Wohnraum des Verstorbenen" Ästhetik und Individualität bis in den Tod gewährleisten.

Preise? "Vertretbar"

Vier bis sechs Wochen dauern Planung und Umsetzung von Kundenwünschen. Preislich liegen seine Urnen zwar "im gehobenen Segment, aber in einem durchaus vertretbaren Bereich". So ist Haiduk mit der Nachfrage nach den Urnen zufrieden. Mit dem "Preiskrieg auf dem Markt" hat er nichts zu tun, weil sich seine Urnen ohnehin nicht über den Preis, sondern über Exklusivität und Individualität verkaufen. Zu Hilfe kommt ihm einerseits die stetig wachsende Zahl von Feuerbestattungen, andererseits aber auch die Güte des vorhandenen Angebots, das der Designer häufig als "eine Frechheit" empfindet.

Wer weitere Informationen über die Urnen- und Sargkollektion haben möchte, sollte sich die umfangreichen Internetseiten zu Gemüte führen oder sich mit Gregor Darius Haiduk unter nebenstehender Adresse direkt in Verbindung setzen.

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Design urnen en kisten

Bijzondere vormen en materialen zijn kenmerkend voor de doodskisten en urnen von de ontwerper Gregor Darius Haiduk uit Trier. Hij is nog maar kort bezig met het ontwerpen en produceren van wat hijzelf noemt 'de laatste woonruimte', maar geniet in zijn land al grote bekendheid. De verrassende combinaties van verschillende houtsoorten en metalen hebben volgens Haiduk alles te maken met degene voor wie hij een kist of urn maarkt. "Leder mens heeft unieke eigenschapen en eigen vormen en fafases waaruit zijn leven heeft bestaan. In samenspraak met mijn klanten – toekomstige gebruikers of nabestaanden – ontwerp ik de kist of urn die daar zoveel mogelijk uiting aan geeft." Hoewel ze bestemd zijn voor de laatste rust, worden de urnen en kisten door zowel de ontwerper als zijn klanten ook als kunstobjecten beschouwd. De aanschafprijs van de verschillende kisten en urnen varieert daardoor uiteraard, maar zeker voor wat betreft de urnen zijn de prijzen volgens de maker "nict abnormaal". Binnenkort zal hij zijn producten ook op de Nederlandse markt introduceren. Meer voorbeelden zijn to zien op de website van Haiduk.

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Einladung zur Diskussionsrunde

Thema: Tod und Sterben in der Informationsgesellschaft:
Intimssphäre oder öffentliches Thema?

Diskussionspartner:

Herr Jörg Grandjean, Trier, Bestatter
Herr Dipl.-Ing. Udo Lange, Friedhofsleiter, Trier
Herr Ernz Raunig, Aids-Hilfe Trier e.V.
Dekan Schönborg, Katholische Kirche, Bistum Trier
Herr Ernz Raunig, Evangelische Kirche, Trier
Frau Ulrike Weth, Heimleitung, Vereinigte Hospitien,Trier
Herr Martin Nober, Pflegedienstleitung, Vereinigte Hospitien,Trier
Frau Monika Lutz, Sterbebegleitung, Hospiz Verein Trier
Frau Marlies Kranz, Marketing Assistentin, Trier-Konz

Diskussionsleiter: Dipl.-Ind. Gregor Darius Haiduk, Sarg-Urnen Designer

Ort: Galerie Haiduk, Karl-Marx-Str. 75, 54292 Trier
Datum: 27. Juni 1999. um 20,00 Uhr
Dauer: ca. 1 bis 2 Stunden

Sie sind herzlich eingeladen.

Mit freundlichen Grüßen

Gregor Darius Haiduk

 

Tod und Sterben in der Informationsgesellschaft:
Intimssphäre oder öffentliches Thema ?

Im ausgehenden 20. Jahrhundert ist der Tod als gesellschaftliches Thema weithin aus der öffentlichen Diskussion verdrängt.

Wir leben in einer multimedial aufgeklärten Welt, in der Informationen von jedem Ort jederzeit zu jedem Thema abgerufen werden können. Es scheint so, als ob kein Bereich des Lebens hiervon ausgespart wird und kein Tabu der Betriebsamkeit unserer Medien mehr standhält. Nur beim Thema Tod und Sterben, einem Lebensthema, das jeden von uns betrifft, scheint die Kommunikationsgesellschaft zu scheitern. Dabei zeigt die allgemeine Unsicherheit diesem Thema gegenüber Klärungsbedarf in vielerlei Hinsicht.

Der traditionelle Umgang der Kirche mit diesen Bereich wird der modernen individualisierten Haltung vieler Menschen nicht mehr gerecht. Über moralische und normative Vorstellungen besteht immer weniger gesellschaftlicher Konsens. Neue Lebenskonzepte haben sich entwickelt und müssen integriert werden.

Der medizinische Fortschritt und die generell höhere Lebenserwartung stützen die Illusion einer größeren Kontrollierbarkeit des Todes und verschleiern dessen Allgegenwärtigkeit in unserem Leben. Menschen, die eine aussichtlose Diagnose erhalten oder als nicht therapierbar gelten, erfahren die Situation, sich zu Lebzeiten mit ihrem nahen Tod auseinandersetzen zu müssen – in einer Umwelt, die davon nichts hören will. Unser von sachlicher Argumentation geprägtes Zeitalter, in dem viele Glaubensgrundsätze erschüttert sind, erschwert eine Sinnfindung und eine Aussöhnung mit dem eigenen Tod.

Auch die Art und Weise, wie Bestattungen vollzogen werden, entspricht nicht mehr der Lebensführung vieler Menschen. Friedhofsämter und Bestatter scheinen in Ritualen erstarrt zu sein die durch antiquierte Normen geregelt werden.

Andererseits dient der Tod innerhalb der modernen Massenmedien vorzugsweise als effekthascherisches Element, um Quoten zu erzielen. Er wird dramatisiert, ästhetisiert und dadurch als Spektakel verkauft.

Was fehlt, ist eine sachliche, informative öffentliche Diskussion zu diesem Thema, die nicht nur an vorgegebenen Tage wie z.B. ein Totensonntag stattfindet, sondern kontinuierlich unser Leben als sinnfindender Prozess begleitet.

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Beim Thema "Tod" verstummen viele

Diskussion über das Sterben in der Informationsgesellschaft

Von unserem Mitarbeiter Christian Jöricke

TRIER. Sterben gehört zum Leben. Täglich konfrontieren uns die Medien mit den Gesichtern des Todes. Was die meisten auf dem Bildschirm oder in der Zeitung allenfalls bestürzt oder schockiert, bereitet vielen im persönlichen Umfeld größere Probleme.

"Tod und sterben in der Informationsgesellschaft: Intimsphäre oder öffentliches Thema?" fragte sich der Särge- und Urnen-Designer Gregor Haiduk und lud acht Vertreter aus Kirche, Seelsorge und dem Bestattungsbereich zu einer Diskussionsrunde in seiner Galerie ein. Klärungsbedarf herrsche in vielerlei Hinsicht, so Haiduk, da bei diesem Thema große Unsicherheit bestehe. "Will oder kann sich die Gesellschaft nicht mit dem Tod auseinandersetzen?" – so lautete die zentrale Frage des Abends.

Josef Schönborn, Regionaldekan der katholischen Kirche im Bistum Trier, ist jedoch anderer Ansicht als der Moderator. "Die Leute machen sich mehr Gedanken, als man denkt. Man will es zwar weiter weghaben, aber nicht wegschieben."

Es sei nicht abzustreiten, daß viele Angst hätten oder unbeholfen seien, einem Sterbenden gegenüberzutreten, meint die Sterbebegleiterin Monika Lutz vom Trierer Hospiz Verein. Häufig würden Gedanken an den Tod verdrängt – auch an den eigenen. "Verdrängung ist etwas ganz Natürliches, denn wenn wir permanent daran denken, jeden Moment sterben zu können, beeinträchtigt das das positive Lebensgefühl", ist Monika Lutz überzeugt.

Wenn Angehörige im Umgang mit einem Sterbenden in der Familie überfordert sind, heißt das jedoch nicht, daß die Betroffenen auf sich allen gestellt sind: Soziale Einrichtungen wie der Hospiz Verein, Bestattungsunternehmen und natürlich die Kirche haben ein offenes Ohr für Sorgen und Probleme der Leidenden. "Es geht nicht nur darum, Erde in die Grube zu werfen – die Betreuung zählt", betont Ernst Raunig. "Einfach mal den Pfarrer anrufen", rät der evangelische Geistliche, wenn Fragen zum Thema "Tod" bestünden. Jeder hat es offenbar selbst in der Hand, wie sicher und aufgeklärt er mit dem Sterben umgeht. An Ansprechpartnern scheint es nicht zu mangeln.

Öffentlich und vor allem sachlich verlief die Diskussion. Auch nach dem öffentlichen Teil gingen die Gespräche weiter. Über das Thema hinaus interessierten sich die Besucher für die ungewöhnlichen Arbeiten des Diplom-Ingenieurs, der zur Zeit auch einige Urnen im "Bayrischen Hof" in München ausstellt. Beeindruckt ließ sich Raunig die Exponate von Haiduk vorführen. Und da heißt es oft, die Kirche sei nicht offen für Neues!

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Individualität bis in den Tod

Der Designer Gregor Darius Haiduk stellt seine erste Urnen-Kollektion vor

Von unserem Mitarbeiter Christian Jöricke

TRIER. Individualität muß nicht mit dem Tod verloren gehen. Gregor Darius Haiduk entwirft Särge und Urnen jenseits des Gewönlichen. Seit vergangener Woche ist seine erste Urnen-Kollektion im Ausstellungsraum in der Karl-Max-Straße 75 zu sehen.
Passanten blicken etwas irritiert in das Schaufenster mit den farbigen Behältern. Die meisten gehen verlegen weiter. Nur der Shriftzug "Särge" und der schwarze Totenschrein in der Mitte des Raumes läßt auf Anhieb den Nutzen der Objekte erkennen. Die Reaktionen der Betrachter zeigen, daß viele die Ausseinandersetzung mit dem Tod noch meiden.
Gregor Haiduk versucht dieses Tabu zu brechen. Als der Trierer Diplom-Ingenieur vor wenigen Monaten seinen ersten Designer-Sarg vorstellte (TV berichte), war nicht nur das Medieninteresse groß. Anfragen aus ganz Europa und Amerika gingen ein, ob der 31 jährige auf Wunsch auch Urnen herstellte. Drei Exemplare im Herz-, Zylinder- und Splitterdesign sind jetzt fertig.
Mit seinen Arbeiten spricht er alle diejenigen an, bei denen nicht nur das Leben, sondern auch der Abschied eine besondere Rolle spielt. "Ich kann mich nicht damit abfinden, daß immer nur standardisierte Modelle angeboten werden, die in ihrer Urform alle gleich sind".
Nicht nur Form und Farbe (blau, rot und grün), auch beim Material hebt sich Haiduk von konventionellen Bestattungsprodukten ab.
Der Diplom-Ingenieur verwendet für die Urnen Birkenholz, so daß die Behälter nach ihrer Beisetzung verrotten.
Weil die Planung und Umsetzung von Kundenwünschen vier bis sechs Wochen dauert, rät der Designer, sich frühzeitig für ein Modell zu entscheiden. "Man kann sich auch zu Lebzeiten daran erfreuen", meint Haiduk, ohne makaber zu klingen.
"Die Tendenz ist da, daß sich immer mehr Menschen vor ihrem Ableben selber einen Sarg oder eine Urne aussuchen."
Die Atmosphäre inmitten der Ausstellungsstücke ist angenehm, weil der Zugang zu den Objekten viel persönlicher ist als bei herkömmlichen Bestattungs-Utensilien. "Man kann den Abschied verschönern", behauptet Haiduk und beweist es mit seinen ersten Exponaten.
Ästhetik und Individualität bis in den Tod.

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Besprechung der Internetseiten von Coffin-Tec in der Rubrik "Menschen im Netz" unter dem Titel "Edel in die Ewigkeit".

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Designer-Särge in Galerie

Streitfrage: Kunst oder Geschmacklosigkeit?

Von M. ESSER & A. GEHRING   Düsseldorf - Vernissage-Eröffnung bei Galerist Siegfried Blau. Die geladenen Gäste bestaunen die skurilen Ausstellungsstücke. Das Hauptobjekt steht in der Mitte des Raumes: Ein glänzend-schwarz lackiertes, rechteckiges Gebilde mit dreieckigen Aufsätzen. Ein Besucher: "Sieht aus wie das Auto von Batman." Er irrt. Das futuristische Kunstwerk dient nicht der Fortbewegung, sondern der Aufbewahrung. Irgendwann wird es einmal 1,80 Meter tief unter der Erde liegen. Die vermeintliche Skulptur ist ein Sarg. Kunst oder Geschmacklosigkeit?
"Für mich ist ein Sarg mehr als ein Behältnis, das nur bestimmte Normen erfüllt", meint Sarg-Designer und Architekt Gregor Haiduk. "Er ist vielmehr der letzte 'Wohnraum' eines Menschen, der auch dementsprechend individuell gestaltet werden sollte." Inspiriert wurde Dipl. Ingenieur Haiduk durch eine Ägyptenreise und die Gräber der Pharaonen. Ergebnis: "Kunden können zu mir kommen und sich einen Sarg konstruieren lassen. Mit einer so verfremdeten Form, daß er schon zu Lebzeiten als Kunstwerk in ihrer Wohnung stehen kann.
Bei Kirchenvorstand Josef Arnold bestimmt nicht. Der ist empört: "Hier geht man zu weit. Manche Leute haben wohl vor nichts Respekt. Der Tod ist eine ernste Sache. Ein Sarg sollte nicht zum Show-Objekt verkommen."
Rein rechtlich können Haiduks Ideen nicht zu Grabe getragen werden. Solange er beim Sargbau biologisch abbaubares Material und ungiftige Lacke verwendet, ist alles erlaubt. In Bestatterkreisen reagiert man gelassen. Raimund Salm (71): " Ein interessanter Entwurf, den ich mir als Schauobjekt in meinen Verkaufsräumen durchaus vorstellen könnte - nur ohne große Verkaufschancen. Der Trend liegt beim schlichten und soliden Sarg aus Naturholz (um 3500 Mark)."
Die extravaganten Produkte des Künstlers mit edlen Brokatstoffen im Innern kosten zwischen 10 und 15 000 Mark. Haiduk: "Und wenn einer goldene Griffe wünscht, bekommt er die auch."

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Beitrag im Fernsehen des WDR am 25. November 1998 um 9:30 Uhr mit bundesweiter Ausstrahlung. Dauer: 3 1/2 Minuten

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Beitrag im Fernsehen des WDR am 24. November 1998 um 19:30 Uhr im Regionalprogramm. Dauer: 3 1/2 Minuten

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Auch seinen eigenen Sarg hat Gregor Haiduk (links) schon entworfen. Da kann Galerist Siegfried Blau nur staunen.
Foto: Dieter Alsleben


Design bis ins kühle Grab

Gregor Haiduk stellt seine schönsten Särge in der Galerie Blau aus

Das ist mein persönlicher Sarg. Ich habe schon selbst Probe gelegen." Quicklebendig präsentiert Gregor Haiduk (31) seine letzte Ruhestätte. Das schwarze Objekt aus lackierter Tischlerplatte ist der Star einer Ausstellung bei der "Galerie Blau" an der Hohe Straße. Und sieht auf den ersten Blick nicht sehr gemütlich aus. Die spitzen Winkel und Kanten führen viele Betrachter in die Irre. "Die meisten vermuten das Fußende an der falschen Seite", so Haiduk. Der junge Architekt will für mehr Künstler-Design in den Gräbern sorgen. Drei weitere Mini-Modelle in bunten Farben werben für sein Projekt.
"Wenn man stirbt, kann man für gewöhnlich ja nichts mitnehmen." Der Sarg sei dagegen auch nach dem Tod ein treuer Begleiter. Zumindest bis die Würmer kommen. Bis dahin könnten die Erdmöbel aus seiner Kollektion durchaus auch als Kunst-Objekte im Wohnzimmer stehen: "Man ist dann täglich mit der Thematik konfrontiert und kann sie bewältigen." Auf einer Ägyptenreise hatten ihn die Sarkophage der Pharaonen inspiriert. Nun will er frischen Wind in die Beerdigungsbranche bringen: Er hat schon fünf Anfragen für Aufträge. Zwischen 10 000 und 15 000 Mark liegen die Tarife für die Maßarbeiten. "Die Preise liegen eben in dieser Höhe."
Dafür ist bei ihm dann auch der Kunde König: "Wenn er einen Sarg in Pink haben will, muß er das eben selbst verantworten." Gemeinsam mit dem Auftraggeber werde der persönliche Sarg entworfen. Neben Haiduks Favoriten ist bei der Schau unter anderem auch ein knallblaues Modell zu sehen. Der Deckel zeigt hier eine futuristische Kreuzform. Bei allen Ecken und Kanten sind die Entwürfe von innen allerdings weitaus bequemer als erwartet. Weicher Brokatstoff sorgt für die gepolsterte Lage. Eine echte Alternative zur Fernseh-Couch.
Jürgen Bethke vom Bundesverband der Bestattungsindustrie ist Haiduk für seinen "Vorstoß" dankbar: "Die Bestatter haben zu lange den Hintereingang benutzt und schwarze Wagen gefahren. Damit haben sie sich selbst keinen Gefallen getan." Wenn er den Hinterbliebenen unkonvetionelle Särge vorstelle, seien die zwar "positiv erstaunt", nach einigen Überlegungen griffen sie dann aber zum Altbewährten. "Gerade junge Menschen werden oft anders beerdigt, als sie es selbst geplant hätten."
Dabei gibt es keine gesetzliche Vorschrift gegen extravagante Särge. Zumindest solange sie biologisch abbaubar und nicht mit giftigen Lacken oder Leimen behandelt sind, wie in der städtischen Friedhofsordnung zu lesen ist. Darüber hinaus sollte die Holzkiste des Durchschnitts-Düsseldorfers nicht länger als 205 Zentimeter sein - laut Paragraph 9 Absatz 2 ist das Amt über hochgewachsene Tote "ausdrücklich zu unterrichten". Das kann Haiduk aber nicht betrüben. Er ist 1,70 Meter groß.

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Treffpunkt (Von Regina Goldlücke)

Vor dem Advent kommt der Totensonntag. Darauf abgestimmt ist eine Ausstellung mit Särgen und Sargentwürfen als ästhetisch-künstlerische Objekte von Gregor Darius Haiduk. Die heutige Vernissage in der Düsseldorfer Galerie von Siegfried Blau (Hohe Straße, bis 28. November) wird ab 11.30 Uhr vom WDR 3 aufgezeichnet. Der 31jährige Haiduk beklagt den "resistenten Anachronismus" und den Mangel an Individualität des Sarges. Weil er ihn als "letzten Wohnraum" sieht, fühle sich der Designer und Ingenieur aus Trier sich herausgefordert, nach neuen Formen zu suchen und entwarf eine kleine Stückzahl an Särgen, die als selbstständige Kunstwerke bestehen können.

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Vernissage am Sonntag, den 22.11.1998 (Totensonntag) um 12:00 Uhr in der Galerie Siegfried Blau, Hohe Str. 16, 40213 Düsseldorf mit einer Einführung von Lothar Schwinden vom Landesmuseum Trier.
Die Ausstellung der Särge läuft vom 22.11 bis 28.11.1998 ebenfalls in der Galerie Blau.
Am Freitag, dem 20.11.1998 findet um 11:30 Uhr in der Galerie Blau die Aufzeichnung einer Dokumentation für das Fernsehen statt.

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Sarg als künstlerisches Objekt

Zum Thema Bestattungskultur gab es in den vergangenen Jahren eine Reihe von Ausstellungen. Allerdings wurde der Sarg dabei nur unzureichend betrachtet und gewürdigt. Dabei sind Särge, Grabmäler und ihre Standorte mehr als nur Schutz, Hülle und Vehikel. Nach einer erfolgreichen Präsentation in Trier zeigt der Designer Gregor Haiduk ab dem 22. November, 12 Uhr, in der Galerie Blau Entwürfe von Särgen. Haiduk versteht den Sarg als "letzten Wohnraum". Er entwarf auf eine kleine Stückzahl limitierte Särge.

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Treffen der Bundesjunioren Bestattung am 08.11.1998 in Bernkastel-Kues.

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Kunst für alle Ewigkeit

Wahre Individualisten brauchen auch bei der Wahl ihrer letzten Ruhestätte nicht auf die persönliche Note zu verzichten: Der Architekt Gregor Darius Haiduk, 31, entwirft Särge nach den ästhetischen Bedürfnissen seiner Auftraggeber. In limitierter Auflage oder als Unikat. Für Haiduk sind seine Särge nicht nur Gebrauchsgegenstände, sondern Kunstwerke, “die als Objekte im Raum stehen können”. So sieht es auch Kunsthändler Martin Wieland aus Trier: Er organisierte eine Ausstellung mit den Highlights aus der sehenswerten Sarg-Sammlung.

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Fernsehbeitrag am 9. Oktober 1998, 20:30 Uhr. Dauer 1 Min.

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"Mit dem Tod versöhnen"

Premiere: Der Sarg-Gestalter Gregor Haiduk liefert individuell gefertigte Särge













Presse Pressetexte Sarg-Kollektion Urnen-Kollektion Grabsteine Bestell-Informationen Gregor Haiduk Präsentation Kontakt
TRIER. Ein ungewöhnliches Ereignis im Schloß: Kunst-Interessierte, Design-Studenten und viele Bestatter kamen ins Schloß Monaise in Zewen für eine Vernissage der besonderen Art: Es ging um die Vorstellung eines Sargs. Was der 31jährige Diplom-Ingenieur Gregor Darius Haiduk entwickelt hat, ist freilich weit von einem “Sarg von der Stange” entfernt. “Als ich den Sarg das erste mal gesehen habe, dachte ich, es wäre eine zeitgenössische Skulptur”, erklärt der Galerist Martin Wieland, Veranstalter der Vernissage. Der Sarg zeuge mit seinen dekonstruktivistischen Elementen von einer intensiven Auseinandersetzung mit Architektur und Design.
Haiduk hat einen Sarg mit präzis aufeinander abgestimmten Winkeln und Kanten entworfen, die gerade Linienführung durch geschickte Brüche aufgelockert. Die hochwertige Glanz-Lackierung sorgt, je nach Betrachtungswinkel, spannende Lichtspiele.
Haiduks Ziel ist es, eine Gruppe von Menschen mit seinem Sargkonzept anzusprechen, die einen ganz individuellen “letzten Weg” gehen möchten. Er möchte dem Individuum auch nach dem Tod noch einen angemessenen Ausdruck verleihen. Haiduk entwirft Särge, Urnen und Grabmäler, die er auf die emotionalen und ästhetischen Bedürfnisse seiner Kunden abstimmt. Die Kosten für solch ein Objekt: zwischen 10 000 und 15 000 Mark.
Thomas Fontaine vom rheinischen Landesmuseum Trier referierte über die Geschichte der Bestattungskultur. Der Tod werde in der westlichen Gesellschaft immer mehr tabuisiert, was auch daran liege, daß die Lebenserwartung immer größer wird. In der Vergangenheit habe der Tod viel mehr zum Leben gehört und auch seinen Ausdruck in einer vielfältigen Bestattungskultur gefunden. Die Sarkophage der Römer und besonders die ägyptischen Bestattungs-Riten zeigten, daß die Menschen sich in der Geschichte schon intensiver und vielleicht auch versöhnlicher mit dem Tod auseinandergesetzt hatten. Haiduk helfe mit seinem Sarg-Konzept, das Tabu des Todes in der Gesellschaft zu überwinden und für Versöhnung zwischen Leben und Tod zu sorgen.
Haiduk kam durch einen Besuch in Ägypten und die Architektur auf die Idee, sich mit dem “letzten Wohnraum” eines Menschen zu beschäftigen: “Schon immer waren Häuser auch Ausdruck der Persönlichkeit ihrer Bewohner. Bis Ende des 18. Jahrhunderts galt dies auch für Särge. Eine Idee, die schon einmal da war, wieder gesellschafts- und marktfähig zu machen, darin sehe ich meine Herausforderung.”
Der Sarg ist vom 12. bis 15. Oktober im “Schaufenster”, Karl-Marx-Straße 75, Trier zu sehen.

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Zwischen Pietät und Originalität

TRIER. Der 31jährige Diplom-Ingenieur Gregor Darius Haiduk (Foto), Absolvent der Trierer Fachhochschule, wird heute ein neuartiges Angebot vorstellen. Haiduk bietet Särge, Urnen und Grabmäler nach Maß und in unterschiedlichen Gestaltungen. Seine Objekte seien nicht für die Masse gedacht, erklärt er. Vielmehr ginge es ihm darum, jenen Menschen, die einen individuellen Abschied wünschen, zu helfen. Er will das Image des Sargs ändern, denn es sei ihm wichtig, den Sarg als eine Art “letzten Wohnraum” darzustellen, wobei auf die jeweils einzigartige Persönlichkeit des Kunden eingegangen wird. Die Vernissage ist heute um 20 Uhr in der Beletage im Schloß Monaise. Lothar Schwinden, Archäologe und Historiker vom Landesmuseum, wird ein Referat über die Geschichte der Bestattungskultut halten. Die Ausstellung ist bis zum 25. Oktober zu sehen.

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