
"Nach einem erfolgreichen Leben ganz edel in
die Ewigkeit"
Statt traditioneller Fabrik-Modelle: Der Trierer
Künstler und Diplom-Architekt Gregor Darius Haiduk entwirft und
fertigt ungewöhnliche Designer-Särge
Schwarzes Objekt mit spitzen
Winkeln und Kanten - Seinen Sarg (unser Foto) hat Gregor Darius Haiduk
auch schon zu Hause stehen. "Die Meisten vermuten das Fussende an der
falschen Seite", amüsiert sich Haiduk, Der Kopf ruht bei diesem
Sarg-Modell, das so ein bisschen wie Batmans Raketenauto aussieht, vorne
links.
Wer einmal Kunde bei Ihm war, kommt nie
wieder. Ein Alptraum für jeden Geschäftsmann. Alltag dagegen für
Gregor Darius Haiduk in Trier: Der 33-jährige
Diplom-Architekt ist Sarg-Designer.
Seine Objekte haben geometrisch strenge, fast
schon skulpturenhafte Formen und zeichnen sich durch hochwertiges Holz,
edle Stoffe und geschmackvolle Farben aus. Zwei Exponate und fünf etwa
schuhkartongrosse Modelle stehen in seinem
kleinen Laden mit grosser Schaufensterfront, einem Geschäft in der
Karl-Marx Strasse zwischen "Haarstudio Bernd" und dem
"Lebensmittel-Profiverteiler Eier-Nudeln-Brot". Sarg-Designer
Gregor Darius residiert mitten in der Trierer Innenstadt.
"Wenn ich auf die Scheibe nicht ganz provokativ
Särge geschrieben hätte, würde es keiner merken", vermutet der 33-jährige
Künstler. Aber die, die im Schaufenster die Designer-Modelle entdecken,
bleiben meist interessiert stehen. "Einmal in der Woche muss ich die
Glasfront abwischen, weil sich die Leute hier wirklich die Nase platt
drücken", erzählt Gregor Darius Haiduk amüsiert. Von Kopf bis Fuss in
Schwarz gekleidet steht er vor seiner Galerie, wie Haiduk das gut 40
Quadratmeter grosse Ladenlokal mit winzigem Atelier im Hinterzimmer
liebevoll nennt, und schaut stolz auf seine Kunstwerke. "Es gibt immer
eine Marktlücke." Diesen Tip hatte der Experte vom Arbeitsamt in Trier dem
Nachwuchs-Architekten Haiduk vor drei Jahren, am Ende des Seminars
"kaufmännisches Betriebsmanagment", mit auf den Weg gegeben.
Der junge Wilde mit den
raspelkurzen, wasserstoffblonden Haaren hat Freude am Gestalten, am
Formen. Er liebt handwerkliche Arbeit. Noch als Architektur-Student an der
Fachhochschule in Trier absolvierte Haiduk drei Monate "Praxis am Bau" in
einer Schreinerei. Den Nachwuchs-Architekten fasziniert der Umgang mit
Holz: "Es ist schön, wenn ich am Abend in den Händen halte, was ich den
Tag über geschaffen habe." Eine Erfahrung, die seinen weiteren Berufsweg
prägen sollte. Mit dem Diplom in der Tasche machte er sich auf die Suche
nach eben jener Marktlücke in seiner Branche, von der der Seminarleiter
beim Arbeitsamt gesprochen hatte. Eine Studienreise nach Ägypten brachte
Haiduk seinem künftigen Beruf ein ganzes Stück näher. Die Sarkophage der
Pharaonen zogen ihn in ihren Bann. "Seither ist ein Sarg für mich mehr als
ein Behältnis, das bestimmten Normen entsprechen soll", erklärt der
Architekt. "Ein Sarg ist das letzte Zimmer des Menschen, das
dementsprechend auch individuell gestaltet sein sollte." Seit der
Ägypten-Reise widmet er sich nicht mehr irgendwelchen Haus-Grundrissen,
sondern entwirft ausgefallene Särge. "Eine durchgeknallte Idee", gibt er
zu.
Ins Visier genommen hatte er dabei die üblichen
"Schreiner-Särge von der Stange", die sich bestenfalls durch Griffe, Holz,
Farbe oder Zierleisten voneinander unterscheiden. "Ich dagegen sprenge die
traditionelle, meist zwölf-eckige Sargform. Alles ist möglich." Beim
Gestalten seiner "Objekte" hat sich Haiduk völlig vom konventionellen
Angebot der Bestattungs-Branche gelöst. Lediglich das Material ist
dasselbe geblieben. Auch Haiduk verwendet vorrangig Holz, da Särge
entsprechend den überall gültigen Friedhofsbestimmungen biologisch
abbaubar sein müssen. Das einzige berufliche Korsett für Sarg-Designer
Haiduk: Auch das ungewönlichste "Objekt", wie der Künstler seine Särge
nennt, muss noch in das ausgehobene Standard-Grabloch (220 auf 90
Zentimeter) deutscher Fiedhöfe passen. So ungewöhnlich wie die
gestalterischen Objekte seiner künftigen Firma sein würden, so wenig
berufliche Orientierungspunkte gab es zunächst für den Trierer Künstler.
"Mir war schnell klar, dass ich alles von A bis Z in Eigenregie entwerfen,
fertigen und vermarkten müsste", erinnert sich der 33-Jährige an die
Anfänge seines Geschäfts. In der Regel ist jeder Auftrag ein
Einzelentwurf. Einen Katalog, aus dem sich Interessenten einen modisch
gestylten Sarg aussuchen können, findet der Kunde in dem Trierer Atelier
nicht. Seine Vorgehensweise ist also durchaus vergleichbar mit der Arbeit
eines Architekten. "Der zieht ja auch nicht einen fertigen Plan aus der
Schublade, sondern braucht Zeit, um sich Gedanken zu machen und Entwürfe
zu zeichnen", erläutert Haiduk. Deshalb sei es wichtig für seine Kunden,
dass sie sich schon zu Lebzeiten überlegen, ob sie ihre letzte Reise in
einem "Rolls-Royce" oder einem "VW" antreten, gibt Haiduk zu bedenken.
"Das Alter meiner Sarg-Käufer beginnt bei 35", erzählt er von seiner
ungewöhnlichen Kundschaft. Praktisch keiner der Käufer stehe am
statistischen Ende seines Lebenswegs. Bei den Senioren seien modische
Särge längst nicht so gefragt. "Da bewegt sich diesbezüglich nix mehr",
das ist zumindest Haiduks Erfahrung. Seine Kunden seien aber keineswegs
nur Leute aus dem Raum Trier, sondern eher aus Köln, Düsseldorf, Dortmund
und Frankfurt, umreisst der kreative Firmenchef sein
Einzugsgebiet.
20 seiner Mode-Särge hat der Trierer
bis jetzt verkauft. Und das zu Preisen, für die schon ein guter
Gebrauchtwagen zu haben ist. 10 000 bis 15 000 Mark muss ein
Sarg-Liebhaber hinblättern. Gemeinsam mit dem Auftraggeber wird dann die
exklusive "Bleibe für die Ewigkeit" entworfen. "Selbst wenn jemand einen
Sarg in Pink haben möchte - warum nicht?" Wie gesagt: Alles ist möglich.
Der Trierer fragt seine Kundschaft nicht, wo sie ihren ganz persönlichen
Sarg später aufbewahren. aber er vermutet, dass mancher aus seiner
betuchten Klientel sich zuhause, neben Arbeitszimmer und Bibliotek, dann
auch einen "Sarg-Raum" leistet. Er schliesst allerdings nicht aus, dass
das teure Stück bei einigen in der guten Stube oder im Schlafzimmer als
Kunst-Objekt aufgebaut wird. Doch an eines mag der aus dem
Niederrheinischen stammende Haiduk nicht denken: Dass seine Käufer den
Sarg daheim möglicherweise schon mal "einliegen".
"Ich weiss bis jetzt nicht, wie eine
Trauergemeinde auf meine Mode-Särge reagiert", gesteht er ein. "Meine
Designer-Stücke sind alle noch in Lauerstellung." Wenn sein erstes Objekt
zu Grabe getragen wird, will er auf jeden Fall dabei sein: Der
Künstler Haiduk muss schliesslich wissen, wie sein Werk beim Publikum
ankommt.
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"Der letzte Wohnraum"
Urnen des Trierer Designers
Gregor Darius Haiduk stroßen auf rege Nachfrage
Wenn Sie demnächst
von Angehörigen nach Urnen aus Edelholz gefragt werden, wundern
Sie sich nicht. Dank unermüdlicher Vertriebstätigkeit und
viel Mundpropaganda sind die Urnen des Trierer Designers Gregor Darius
Haiduk innerhalb und ausßerhalb der Bestatterbranche vielen Leuten
ein Begriff.
Seit gut einem Jahr
entwirft, produziert und vertreibt der 32jährige Diplom-Ingenieur
seine Sarg und Urnen Kollektion. Die Resonanz auf die Särge läßt
allerdings zu wünschen übrig. Särge seien eher schwer
zu verkaufen, meint Haiduk, der allwöchentlich ein bis zwei Tage
in Deutschland unterwegs ist, um seine Produkte anzubieten. Viele Bestatter
seien in der Vergangenheit auf sogenannten Designersärgen "sitzengeblieben".
Dafür läuft's bei den urnen um so besser.
Eigene Form
Haikduk verwendet
besondere Hölzer, Edelstahl und andere edle Materialien für
die Urnen. Bei der Gestaltung läßt er siche vom Auftraggeber
inspirieren. "Jeder Mensch hat eine eigene Form, eigene Züge
und eigene körperliche Linien. Alle Impulse des menschlichen Daseins
summieren sich, und in der persönlichen Auseinandersetzung mit
meinem Kunden setze ich diese einzelnen Akzente zusammen und entwerfe
daraus eine entsprechende Form – eine Urne", erläutert
er. Diese Arbeitsweise läßt nur einen wichtigen Rückschluss
zu: Haidukt Produkte sind zwar für die letzte Ruhe bestimmt, seine
Kunden allerdings haben dieses Stadium in aller Regel noch nicht erreicht.
"Ich sehe meine Prudukte zunächst einmal als Objekte an",
erklärt Haiduk, warum Urnen oder auch Särge als Skulpturen
durchaus schon zu Lebzeiten brauchbar sein können. Der eigenwillige
Designer, den eine Ägyptenreise zu den Themen Tod und Bestattung
brachte, hat in Trier Architektur studiert. Und so ist seine aktuelle
Kollektion nicht allein dazu angetan, die Wohnzimmer kunstsinniger Zeitgenossen
zu schmücken, sondern soll zugleich "als letzter Wohnraum
des Verstorbenen" Ästhetik und Individualität bis in
den Tod gewährleisten.
Preise? "Vertretbar"
Vier bis sechs Wochen
dauern Planung und Umsetzung von Kundenwünschen. Preislich liegen
seine Urnen zwar "im gehobenen Segment, aber in einem durchaus
vertretbaren Bereich". So ist Haiduk mit der Nachfrage nach den
Urnen zufrieden. Mit dem "Preiskrieg auf dem Markt" hat er
nichts zu tun, weil sich seine Urnen ohnehin nicht über den Preis,
sondern über Exklusivität und Individualität verkaufen.
Zu Hilfe kommt ihm einerseits die stetig wachsende Zahl von Feuerbestattungen,
andererseits aber auch die Güte des vorhandenen Angebots, das der
Designer häufig als "eine Frechheit" empfindet.
Wer weitere Informationen
über die Urnen- und Sargkollektion haben möchte, sollte sich
die umfangreichen Internetseiten zu Gemüte führen oder sich
mit Gregor Darius Haiduk unter nebenstehender Adresse direkt in Verbindung
setzen.
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Design urnen en kisten
Bijzondere vormen
en materialen zijn kenmerkend voor de doodskisten en urnen von de ontwerper
Gregor Darius Haiduk uit Trier. Hij is nog maar kort bezig met het ontwerpen
en produceren van wat hijzelf noemt 'de laatste woonruimte', maar geniet
in zijn land al grote bekendheid. De verrassende combinaties van verschillende
houtsoorten en metalen hebben volgens Haiduk alles te maken met degene
voor wie hij een kist of urn maarkt. "Leder mens heeft unieke eigenschapen
en eigen vormen en fafases waaruit zijn leven heeft bestaan. In samenspraak
met mijn klanten – toekomstige gebruikers of nabestaanden –
ontwerp ik de kist of urn die daar zoveel mogelijk uiting aan geeft."
Hoewel ze bestemd zijn voor de laatste rust, worden de urnen en kisten
door zowel de ontwerper als zijn klanten ook als kunstobjecten beschouwd.
De aanschafprijs van de verschillende kisten en urnen varieert daardoor
uiteraard, maar zeker voor wat betreft de urnen zijn de prijzen volgens
de maker "nict abnormaal". Binnenkort zal hij zijn producten
ook op de Nederlandse markt introduceren. Meer voorbeelden zijn to zien
op de website van Haiduk.
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Individuality
till death!
The designer Gregor
Darius Haiduk is demonstrating his first urncollection. Individuality
has not been lost with the death. Gregor Darius Haiduk is designing
coffins and urns beyond the ordinary. Since last week you can inspect
his urncollection at the exhibitionroom at the Karl-Max-Str. 75, Trier.
Passangers are looking a little irritated in to the shopwindow, when
they see the coloured containers. Most of the people are just going
on. Only the letters "Coffins" and the black coffin in the
middle of the room you can see the needs of these objects. The reactions
of the passangers show, that a lot of them are avoiding the dispute
with the death.
Inguirements from the USA.
Gregor Haiduk is trying to break the taboo. When the Dipl.-Ing. from
Trier was demonstrating his first coffin a few month ago, not only the
press interests were high. Inguirements from all over europe and the
USA were coming in, if the 31 year old Gregor Haiduk would manufacture
urns for every ones own wish, too. Three samples in the heart-, cylinder-
and splitdesign are done.
With his objects he is communicating with these people who think about
death in their livetimes, which is an important thing for these people.
"I am not satisfied, that only standardmodels will be offered,
which are all the same in their form."
Not only from and colour (blue, red and green), even the material is
better than the colours and from the convential funeral products. The
Dipl.-Ing. is using birchwood, so the containers are rotting after the
funeral. The necessity for individuality has not to be expensive. You
can get the unusual urns for civilized prices. The designer advices
to decide early for amodel, because it takes four to six weeks for the
planing and the manufacturing.
Gregor Haiduk: "Everyone can be pleased with it at their livetimes."
The tendency is that more and more people decide to have a urn or a
coffin before their death. The atmosphere in between the exhibitionpieces
is pleasant, because the access to the objects is more personal than
the access at the usual funeral utensils.
"Everybody can make his own leave more nicer." Maintains Haiduk
and he is proofing it with his models.
Esthetic and Individuality till death.
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Report on the Website of Coffin-Tec in the "Humans on the Net"-column
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designer coffins at gallery
a controversial issue:
art or tastelessness?
By M. ESSER & A.
GEHRING Düsseldorf- Premiere at the gallery Siegfried
Blau. The guests marvel at the bizarre exhibits. The main object is
placed in the centre of the room: a shiny black lacquered rectangular
creation with triangular tops. A visitor: ”It looks like Batman´s
car“. He´s wrong. The futuristic work of art doesn´t
serve purposes of motion but of conservation. Once it will lie 1.80
metres beneath the earth. The supposed sculpture is a coffin. Art or
tastelessness?
”To me a coffin is more than just a container fulfilling certain
standards“ says coffin designer and architect Gregor Haiduk. ”It
rather is a person´s last accomodation and should accordingly
be designed as individually“. Dipl.-Ing. Haiduk was inspired by
a trip to Egypt and the Pharaoh tombs. Result: ”Customers can get
in contact with me and I will construct a coffin for them with a shape
such abstracted that it can be seen and employed as a work of art already
during lifetime“.
Certainly not for Josef Arnold, head of the church consistory. He is
indignant at the exhibited objects: ”This goes too far. Some people
seem to be utterly irreverent. Death is a serious issue. A coffin shouldn´t
be degraded as a show object.“
After all, due to legal aspects Haiduk´s ideas can´t be
buried. As long as he is using materials, which can be decomposed biologically
and nontoxic lacqueres, everything is allowed.
The funeral parlours react composedly. Raimund Salm (71): ”An interesting
sketch, which I could absolutely picture as an exhibit in my parlour
- but without much prospect of sale. The current trend is the plain
and solid coffin made of natural wood (app. DM 3500).“ The artist´s
extravagant products, lined with precious brocade, cost between DM 10.000
and 15.000. Haiduk: ”And in case somebody demands golden handles
he will get them.“
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Film report on channel WDR Television on 25. November 1998 at 09.30 hours CET, with nation-wide broadcast. Length: 3.5 minutes.
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Film report on channel WDR Television on 25. November 1998 at 19.30 hours CET, regional programme. Length: 3.5 minutes.
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Auch seinen eigenen Sarg hat Gregor Haiduk (links) schon entworfen. Da kann Galerist Siegfried Blau nur staunen.
Foto: Dieter Alsleben
Design bis ins kühle GrabGregor Haiduk stellt seine schönsten Särge in der Galerie Blau ausDas ist mein persönlicher Sarg. Ich habe schon selbst Probe gelegen." Quicklebendig präsentiert Gregor Haiduk (31) seine letzte Ruhestätte. Das schwarze Objekt aus lackierter Tischlerplatte ist der Star einer Ausstellung bei der "Galerie Blau" an der Hohe Straße. Und sieht auf den ersten Blick nicht sehr gemütlich aus. Die spitzen Winkel und Kanten führen viele Betrachter in die Irre. "Die meisten vermuten das Fußende an der falschen Seite", so Haiduk. Der junge Architekt will für mehr Künstler-Design in den Gräbern sorgen. Drei weitere Mini-Modelle in bunten Farben werben für sein Projekt.
"Wenn man stirbt, kann man für gewöhnlich ja nichts mitnehmen." Der Sarg sei dagegen auch nach dem Tod ein treuer Begleiter. Zumindest bis die Würmer kommen. Bis dahin könnten die Erdmöbel aus seiner Kollektion durchaus auch als Kunst-Objekte im Wohnzimmer stehen: "Man ist dann täglich mit der Thematik konfrontiert und kann sie bewältigen." Auf einer Ägyptenreise hatten ihn die Sarkophage der Pharaonen inspiriert. Nun will er frischen Wind in die Beerdigungsbranche bringen: Er hat schon fünf Anfragen für Aufträge. Zwischen 10 000 und 15 000 Mark liegen die Tarife für die Maßarbeiten. "Die Preise liegen eben in dieser Höhe."
Dafür ist bei ihm dann auch der Kunde König: "Wenn er einen Sarg in Pink haben will, muß er das eben selbst verantworten." Gemeinsam mit dem Auftraggeber werde der persönliche Sarg entworfen. Neben Haiduks Favoriten ist bei der Schau unter anderem auch ein knallblaues Modell zu sehen. Der Deckel zeigt hier eine futuristische Kreuzform. Bei allen Ecken und Kanten sind die Entwürfe von innen allerdings weitaus bequemer als erwartet. Weicher Brokatstoff sorgt für die gepolsterte Lage. Eine echte Alternative zur Fernseh-Couch.
Jürgen Bethke vom Bundesverband der Bestattungsindustrie ist Haiduk für seinen "Vorstoß" dankbar: "Die Bestatter haben zu lange den Hintereingang benutzt und schwarze Wagen gefahren. Damit haben sie sich selbst keinen Gefallen getan." Wenn er den Hinterbliebenen unkonvetionelle Särge vorstelle, seien die zwar "positiv erstaunt", nach einigen Überlegungen griffen sie dann aber zum Altbewährten. "Gerade junge Menschen werden oft anders beerdigt, als sie es selbst geplant hätten."
Dabei gibt es keine gesetzliche Vorschrift gegen extravagante Särge. Zumindest solange sie biologisch abbaubar und nicht mit giftigen Lacken oder Leimen behandelt sind, wie in der städtischen Friedhofsordnung zu lesen ist. Darüber hinaus sollte die Holzkiste des Durchschnitts-Düsseldorfers nicht länger als 205 Zentimeter sein - laut Paragraph 9 Absatz 2 ist das Amt über hochgewachsene Tote "ausdrücklich zu unterrichten". Das kann Haiduk aber nicht betrüben. Er ist 1,70 Meter groß.
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Treffpunkt (Von Regina Goldlücke)
Vor dem Advent kommt der Totensonntag. Darauf abgestimmt ist eine Ausstellung mit Särgen und Sargentwürfen als ästhetisch-künstlerische Objekte von Gregor Darius Haiduk. Die heutige Vernissage in der Düsseldorfer Galerie von Siegfried Blau (Hohe Straße, bis 28. November) wird ab 11.30 Uhr vom WDR 3 aufgezeichnet. Der 31jährige Haiduk beklagt den "resistenten Anachronismus" und den Mangel an Individualität des Sarges. Weil er ihn als "letzten Wohnraum" sieht, fühle sich der Designer und Ingenieur aus Trier sich herausgefordert, nach neuen Formen zu suchen und entwarf eine kleine Stückzahl an Särgen, die als selbstständige Kunstwerke bestehen können.
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Vernissage am Sonntag, den
22.11.1998 (Totensonntag) um 12:00 Uhr in der Galerie Siegfried Blau,
Hohe Str. 16, 40213 Düsseldorf mit einer Einführung von Lothar
Schwinden vom Landesmuseum Trier.
Die Ausstellung der Särge läuft vom 22.11 bis 28.11.1998 ebenfalls
in der Galerie Blau.
Am Freitag, dem 20.11.1998 findet um 11:30 Uhr in der Galerie Blau die
Aufzeichnung einer Dokumentation für das Fernsehen statt.
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Sarg als künstlerisches Objekt
Zum Thema Bestattungskultur gab es in den vergangenen Jahren eine Reihe von Ausstellungen. Allerdings wurde der Sarg dabei nur unzureichend betrachtet und gewürdigt. Dabei sind Särge, Grabmäler und ihre Standorte mehr als nur Schutz, Hülle und Vehikel. Nach einer erfolgreichen Präsentation in Trier zeigt der Designer Gregor Haiduk ab dem 22. November, 12 Uhr, in der Galerie Blau Entwürfe von Särgen. Haiduk versteht den Sarg als "letzten Wohnraum". Er entwarf auf eine kleine Stückzahl limitierte Särge.
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Treffen der Bundesjunioren Bestattung am 08.11.1998 in Bernkastel-Kues.
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Kunst für alle Ewigkeit
Wahre Individualisten brauchen
auch bei der Wahl ihrer letzten Ruhestätte nicht auf die persönliche
Note zu verzichten: Der Architekt Gregor Darius Haiduk, 31, entwirft
Särge nach den ästhetischen Bedürfnissen seiner Auftraggeber.
In limitierter Auflage oder als Unikat. Für Haiduk sind seine Särge
nicht nur Gebrauchsgegenstände, sondern Kunstwerke, “die als
Objekte im Raum stehen können”. So sieht es auch Kunsthändler
Martin Wieland aus Trier: Er organisierte eine Ausstellung mit den Highlights
aus der sehenswerten Sarg-Sammlung.
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Fernsehbeitrag am 9. Oktober
1998, 20:30 Uhr. Dauer 1 Min.
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"Mit dem Tod versöhnen"
Premiere: Der Sarg-Gestalter
Gregor Haiduk liefert individuell gefertigte Särge
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